
Helene Kilb (Textkonfekt)
Wasser sparen in Haus und Garten: Alltagstipps beachten
Die gute Nachricht vorweg: In Deutschland ist genug Wasser da, um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen. Dennoch ist es wichtig, Wasser zu sparen. Dem Umweltbundesamt zufolge gehen die meisten Menschen bereits sparsam mit dem wertvollen Nass um. Trotzdem ist es wichtig, Wasser weiterhin als kostbare Ressource zu sehen und insbesondere in heißen, trockenen Sommern bewusst einzusetzen – und bewusst zu sparen.
Das Wichtigste in Kürze
- Spezielle Armaturen und neue Routinen reduzieren den Verbrauch von Wasserhähnen, in der Dusche und bei der Toilettenspülung.
- Manchmal muss es kein warmes Wasser sein: Etwa beim Händewaschen oder Putzen funktioniert kaltes genauso gut.
- Mit einer Grauwasser-Anlage wird leicht verschmutztes Wasser ein zweites Mal nutzbar.
- In der Küche hilft die Spülmaschine beim Wassersparen. Abgekühltes Kochwasser und das spülmittelfreie Waschwasser von Obst und Gemüse kannst du zum Blumengießen nutzen.
- Wer im Garten Wasser sparen will, gießt nur nach Bedarf und sammelt Regenwasser. Mit einer speziellen Anlage stellt es nicht nur für draußen eine wertvolle Ressource dar.
- Nicht nur beim Trinkwasser lohnt sich das Sparen, sondern auch beim virtuellen Wasser.
Wassersparende Armaturen: welcher Wasserhahn oder Duschkopf eignet sich?

Um nicht mehr Wasser zu verbrauchen als nötig, sind funktionierende Armaturen wichtig. Einen tropfenden Wasserhahn oder ein kaputtes Duschventil auszutauschen, solltest du nicht auf die lange Bank schieben. Wenn möglich, ersetze herkömmliche Armaturen durch sparsamere. Für die Dusche eignet sich ein wassersparender Duschkopf mit eingebautem Durchflussbegrenzer. Wasserhähne lassen sich mit speziellen Perlatoren nachrüsten. Diese lenken nicht nur den Wasserfluss, sie begrenzen auch die Wassermenge, sodass du Wasser sparst. Für die Toilette eignen sich Spülkästen mit Stopptaste oder zumindest Zwei-Mengen-Technik, also mit kleiner und großer Taste.
Routiniert Wasser sparen – beim Duschen und am Waschbecken
Neue Bad-Routinen helfen, Wasser bewusster zu nutzen: Schalte das Wasser aus, wenn du es nicht benötigst. Das bietet sich vor allem dann an, wenn du deine Haare unter der Dusche einschäumst oder die Hände am Waschbecken wäschst. Nutze beim Zähneputzen zum Ausspülen einen Zahnputzbecher und lasse den Hahn nicht laufen.
Mehr kaltes Wasser nutzen und sparen
Großes Einsparpotenzial besteht bei warmem Wasser: Denn um es zu erhitzen, ist zusätzliche Energie nötig. Das ist nicht nur aufwändig. Es kostet dich auch Geld. Oft dauert es etwas, bis das Wasser mit der gewünschten Temperatur aus dem Hahn kommt. Bis dahin fließt das Wasser ungenutzt durch – was eigentlich unnötig ist. Insofern ist es ratsam, auf warmes Wasser zu verzichten. Das ist etwa beim Händewaschen, beim Wischen oder Fensterputzen zu empfehlen.
Wasser sparen im Haushalt: mithilfe einer Grauwasser-Anlage
Grauwasser ist nur leicht verschmutztes Wasser, das zum Beispiel beim Händewaschen oder Duschen entsteht. Eine spezielle Anlage kann es auffangen. Darin wird das Wasser gefiltert und gereinigt. So wird es für einen zweiten Durchgang nutzbar gemacht– etwa bei der Toilettenspülung, oder um die Waschmaschine laufen zu lassen. Der Einbau einer solchen Grauwasser-Anlage lohnt sich allerdings erst bei einem eigenen Haus.
Wasser aus der Küche weiterverwenden und sparen
Auch für die Küche gibt es einige Tricks, um Wasser zu sparen. So kannst du darauf achten, für Kaffee, Tee und andere Heißgetränke nur die benötigte Wassermenge im Wasserkocher zu erhitzen. Eine gute Idee ist es auch, Wasser zweimal zu nutzen. Obst und Gemüse kannst du dafür in einer Schüssel statt unter fließendem Wasser waschen. Das Kochwasser von Nudeln, Reis oder Gemüse kannst du abkühlen lassen und damit Blumen oder Gartenkräuter im angelegten Kräuterhochbeet bewässern. So erhalten die Pflanzen sogar eine Extraportion Nährstoffe.
Die Spülmaschine Wasser sparen lassen
Spülmaschinenfeste Töpfe dürfen mit in den Geschirrspüler – denn das verbraucht weniger Wasser, als sie von Hand zu reinigen. Wenn möglich, nutze dabei ein Eco-Programm: Es läuft länger als andere Programme, da es mit niedrigeren Temperaturen wäscht. Dafür verbraucht es weniger Strom und Wasser für dasselbe Ergebnis.
Regenwasser für draußen und drinnen nutzen und Wasser sparen
Wer nicht zur Miete wohnt, kann zudem über eine Regenwassernutzungsanlage nachdenken. Sie bedeutet eine Investition von mehreren tausend Euro, rentiert sich aber nach einiger Zeit.
Das Regenwasser sammelt sich in einem Tank im Keller oder einer Zisterne im Garten. Damit wird zum Beispiel die Toilettenspülung oder die Waschmaschine betrieben oder der Garten bewässert. Auf diese Weise sparen Hausbesitzer:innen sonst verwendetes Trinkwasser. Das schont die Grundwasser-Reserven und macht sich auf der Wasserrechnung positiv bemerkbar. Ein weiterer Vorteil: Regenwasser ist kalkarm, wodurch sich bei der Waschmaschine und Toiletten-Spülkästen weniger Ablagerungen bilden. Ein weiterer nachhaltiger Aspekt.
Wasser sparen im Garten – mit smarten Systemen
Wenn es um das Wassersparen im Garten geht, kommen Pflanzenfans nicht an einem smarten Bewässerungssystem vorbei: Anhand von Sensoren ermittelt es, wie feucht der Boden gerade ist, und wie viel Wasser welche Pflanzen brauchen. Im Sommer erhalten die Pflanzen das Wasser automatisch zum Zeitpunkt mit der geringsten Verdunstung – nachts oder früh am Morgen. Eine besonders sparsame Art der Bewässerung.
Ihre Energie bezieht die Anlage bestenfalls aus Solarenergie. Für Rasenflächen eignen sich Sprinklersysteme – für manche Heckenarten, „durstige“ Pflanzen oder Beete mit dichtem Blattwerk ein Tropfschlauch. Wer sein grünes Reich lieber altmodisch mit der Gießkanne bewässern will, sollte nach Bedarf gießen und sich dabei an der Bodenfeuchtigkeit, der Pflanze und den empfohlenen Bewässerungsintervallen des Deutschen Wetterdienstes orientieren. Und: Sinnvoll ist es, von vornherein hitzeresistente Pflanzen auszuwählen und einen Naturgarten anzulegen.
Noch mehr Tipps zum Wassersparen: auf virtuelles Wasser achten

Zu dem Nass, das bei uns aus der Leitung plätschert, kommt noch eine weitere Ressource: sogenanntes virtuelles Wasser. Dabei handelt es sich um das Wasser, das es braucht, um Lebensmittel, Kleider, Hygieneprodukte und andere Konsumgüter herzustellen. Der virtuelle Wasserverbrauch pro Kopf liegt zwischen 4000 und 7200 Litern pro Tag. Zum Vergleich: Der Trinkwasserverbrauch ist auch hoch, jedoch noch deutlich geringer. Er liegt bei rund 130 Liter pro Person und Tag. Wer seinen Wasserfußabdruck gering halten möchte, setzt daher am besten auf regionale und saisonale Lebensmittel. Oder auf langlebige Kleidung sowie Technik aus zweiter Hand.
Dein Spar-Instinkt ist geweckt? Dann schau dir an, wie du neben dem Wassersparen auch andere Ressourcen bewusst nutzen und dadurch zum Beispiel CO2 im Haushalt sparen kannst.