Blick auf die Gartenarbeit von oben. Gummistiefel und eine Kiste voller Zwiebeln.
Gartenideen

Gärtnern im Winter: So bleibt dein Garten aktiv

Portrait: Carolin Föste

Carolin Föste

Der Winter ist kein blinder Fleck im Gartenjahr. Bald schon kannst du anfangen, dein Wintergemüse zu ernten und einzulagern. Bevor der erste harte Frost kommt, heißt es auch: Pflanzen vor Kälte schützen und Tieren ein Überwinterungsangebot aus Laub und Zweigen machen. Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, um Bäume zu pflanzen. Damit dein Garten die kalte Jahreszeit vor allem aber gesund übersteht und du auch im Winter Ernte eintragen kannst, gibt es einiges zu beachten.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Zu Wintergemüse zählt Gemüse, dass du noch in Spätherbst und Winter ernten kannst. Viele Sorten sind auch besonders lagerfähig.
  • Wann du Wintergemüse im Garten aussäst, ist von der Art abhängig. Manche Arten musst du früher oder erst später im Jahr aussäen.
  • Grünkohl ist ein echtes Super-Wintergemüse. Du kannst ihn zwischen November und März ernten und frisch verarbeiten.
  • Auch die Lagerung von Wintergemüse ist nicht immer gleich. Manches sollte in den Kühlschrank, anderes hält sich auch im Keller über Wochen. Erdmieten halten Gemüse außerdem auf eine ursprüngliche Weise lange frisch.
  • Die Gemüsepflanzen und Kräuter im Garten solltest du im Winter richtig umsorgen und vor Frost schützen.

Obst und Gemüse im Winter: Was in der kalten Jahreszeit wächst und reift

Lebensmittel müssen im Winter keineswegs aus warmen Regionen kommen. Gärtnern im Winter kann dir auch in der kalten Jahreszeit eine reiche Ernte bescheren: Wintergemüse nennen sich die Pflanzen, die noch im Herbst und Winter Schmackhaftes abwerfen. Typische Vertreter sind:

  • Kohlarten wie Rosenkohl, Grünkohl, Weißkohl, Rotkohl, Kohlrabi und Wirsing
  • Wurzelgemüse wie Steckrüben, Pastinaken, Schwarzwurzeln, Topinambur, Karotten, Knollensellerie, Lauch und Rote Bete
  • Wintersalate und Kräuter wie Feldsalat, Winterkresse, Chicorée, Endivie und Radicchio
Rotkohl, Artischocke, Radieschen liegen auf einem Tisch.

Auch lagerfähige Lebensmittel zählen zum Wintergemüse. Darunter Kartoffeln, Kürbisse und Möhren. Manche Sorten halten sich bei guter Pflege mehrere Wochen oder sogar Monate.

Alle Wintergemüsesorten und -salate müssen bereits vor der dem Winter gesät oder ausgepflanzt werden. Je nach Art und Region, erst im Spätsommer oder bereits im Frühling. Während Möhren bereits im Frühling bis Frühsommer gesät werden sollten, kommen Winterkohlsorten am besten im Frühsommer bis Sommer in die Erde. Feldsalat, winterharter Radicchio oder Radieschen können noch im Spätsommer und Herbst gesät werden.

Der kulinarische Garten im Winter: Grünkohl anpflanzen

Grünkohl ist ein besonders beliebtes Gemüse im Winter. In Norddeutschland wird der Winterkohl gerne mit Fleisch und Kartoffeln zusammen gegessen. Die Kohlsorte gilt als Superfood, da sie voller Eisen, Vitamine und Protein ist.

Anzucht und Pflanzzeit von Grünkohl

Zwischen November und März kannst du Grünkohl ernten und frisch verarbeiten. Bevor es so weit ist, solltest du bereits im März deine Pflanzen vorziehen. Mindestens 18 Grad Celsius sollte die Umgebungstemperatur warm sein. Haben sich mindestens vier Blätter je Pflänzchen entwickelt, ist Pflanzzeit für Grünkohl.

Zwischen Mai und Anfang August darf der Grünkohl in deinen Garten umziehen. Lass am besten mehr als 40 cm zwischen den Pflänzchen Platz und suche ein sonniges bis halb beschattetes Fleckchen aus. Dort wachsen die Pflänzchen noch ein gutes Stück in die Breite und Höhe weiter. Grünkohl verträgt sich nicht mit allen Pflanzen – Tomaten, Radicchio oder Rote Beete kannst du aber sorglos in direkter Nachbarschaft pflanzen.

Deinen Grünkohl ideal lagern und pflegen

Wie bei allen Pflanzen, gilt auch für Grünkohl: Die Wasser- und Nährstoffversorgung entscheiden darüber, wie gut er gedeiht. Das beliebte Gemüse mag nährstoffreiche Böden, die reichlich wasserversorgt sind. Ärmere Böden kannst du mit Kompost oder biologischem Dünger aufwerten. Gerade in warmen Sommern solltest du die Pflänzchen immer wieder gießen – am besten früh am Morgen und nachdem die Mittagshitze vorüber ist. Besonders gut wächst Grünkohl im Norden Deutschlands. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind seine Hauptanbaugebiete.

Für deine Ernte gilt: Du musst zwar keinen Frost abwarten, allerdings bekommt Grünkohl mit den ersten tiefen Temperaturen einen milderen Geschmack. Schneide dir dann entweder immer wieder einzelne Blätter oder auch das gesamte Blattwerk ab.

So kannst du Pastinaken anpflanzen

Auch Pastinaken möchten einen Platz an der Sonne in deinem Garten oder aber ein halbschattiges Plätzchen. Wenn du einen Selbstversorgergarten anlegst, sind sie eine hervorragende Wahl, da sie pflegeleicht und ertragreich sind.

Pastinaken und Karotten auf einem Holztisch

Doch bevor du die Gemüsepflanzen ab Mai auspflanzt, solltest du sie schon ab Februar und März, bis spätestens Juni, ansäen. Achte bei der Anzucht und Pflege auf folgende Punkte:

  • Standort: Wähle für Pastinaken einen sonnigen bis halbschattigen und möglichst windgeschützten Standort, damit die Pflanzen gleichmäßig wachsen.
  • Abstand: Die Pflänzchen können nah beieinander eingesetzt werden, da sie keine ausladenden Blätter bilden und so Platz im Beet sparen.
  • Wasserbedarf: Pastinaken mögen es nicht ganz so nass. Aber auch Pastinaken-Pflanzen solltest du immer wieder gleichmäßig bewässern, damit sie nicht vertrocknen.
  • Nachbarschaft: Besonders gut gedeihen Pastinaken neben Radieschen und Zwiebeln. Weniger geeignet sind Beete, in denen zuvor andere Wurzelgemüse standen.

Wenn du diese Tipps befolgst, kannst du ab September die Früchte deiner Arbeit ernten und über den Winter einlagern. Bringe Pastinaken am besten bereits vor starkem Frost ins Haus. Leichter Frost hingegen soll dem Aroma des Gemüses guttun. Diesen kannst du also noch abwarten.

Gemüse im Winter ernten und richtig einlagern

Einige Wintergemüsesorten kannst du mit wenig Aufwand lang lagern. Andere Sorten solltest du nach der Ernte bereits frisch verarbeiten. Alternativ bietet es sich an, deine Gartenernte haltbar zu machen – sie einzufrieren, selber zu fermentieren oder einzuwecken. Jedes Gemüse hat dabei eigene Ansprüche.

  • Kartoffeln, Kürbisse, Kohlrabi und Wurzelgemüse: Diese Sorten überstehen viele Wochen ohne großen Aufwand. Lege sie dafür in einen kühlen, dunklen Kellerraum – beispielsweise in einen Korb oder in eine Holzkiste.
  • Lauch und Salate: Lauch und Salate sollten nach der Ernte im Kühlschrank unterkommen.
  • Pastinaken: Pastinaken lassen sich sowohl im Keller als auch in einem feuchten Tuch im Kühlschrank aufbewahren. Im Keller legst du sie idealerweise in eine Kiste mit feuchtem Sand. So sorgst du dafür, dass sie nicht vorzeitig austrocknen.

Achte bei der Lagerung darauf, dass zwischen dem Gemüse jeweils Luft ist und sich nichts berührt. Das beugt Schimmel vor. Dafür kannst du das Gemüse auch in Netzen aufhängen. Gemüse solltest du nicht gemeinsam mit Obst aufbewahren – sonst werden Reifeprozesse beschleunigt.

Kannst du deine Ernte in keinem kühlen Keller unterbringen, kannst du auf eine Erdmiete – auch Vorratsgrube genannt – im Garten ausweichen. Damit lagerst du Gemüse in einer mit Erde gefüllten, frostsicheren Kiste im Boden. So schützt du dein Gemüse gleichzeitig vor starkem Frost und gefräßigen Tieren.

Welches Obst und Gemüse muss im Winter geschützt werden?

Die letzten Monate im Gartenjahr kannst du auch nutzen, um aufzuräumen und Tieren einen natürlichen Unterschlupf zu bauen. Aber auch Pflanzen solltest du vor Eiseskälte schützen. Es gibt viele hilfreiche Tipps dazu, wie du Pflanzen überwintern kannst – von Gehölzen, Gartenpflanzen wie Stauden bis zu heimischen Gemüsesorten.

Nachhaltig und ohne Plastik überwintern

Um die Überwinterung deiner Pflanzen möglichst nachhaltig zu gestalten, solltest du auf Kunststoffe im Garten verzichten. Stattdessen bieten sich Naturstoffe an, die deine Pflanzen zuverlässig einhüllen, bei Verwitterung aber kein Plastik an die Umwelt abgeben.

Das Online-Magazin krautundrüben empfiehlt dafür folgende Materialien:

  • Jute: Ideal zum Einwickeln von Kübelpflanzen und empfindlichen Sträuchern.
  • Schafswolle: Wärmt effektiv und speichert Feuchtigkeit – besonders geeignet für Staudenbeete.
  • Baumwoll-Vlies: Schützt gleichmäßig vor Frost, lässt aber Luft und Licht durch.
  • Unbedruckte Pappe: Eine gute Isolationsschicht für Hochbeete oder Pflanzgefäße.
  • Reisig und Zweige von Tanne, Kiefer oder Fichte: Sorgen für natürlichen Schutz und verhindern Bodenfrost.

Mit dem richtigen Schutz vor Frost kannst du auch einige Kräuter durch den Winter bringen. Am besten pflanzt du sie aber in einen Topf um und bringst sie vor dem ersten Kälteeinbruch ins Haus oder die Wohnung. Dort solltest du sie im Winter möglichst hell platzieren und stets mit Wasser versorgen. Heimische Kräuter sind teils auch winterhart. Sie kannst du, wenn es kalt ist, allerdings nicht ernten. Erst im Frühjahr treiben sie wieder aus. Dann beginnt das Gartenjahr von neuem. Und es wird Zeit, deine nächste Generation Wintergemüse im Garten oder auf dem Balkon anzupflanzen.

Gärtnern im Winter: So bist du erfolgreich

Kartoffeln gelagert in einer Kiste

Mit der richtigen Vorbereitung und Pflege bleibt dein Garten auch in der kalten Jahreszeit aktiv. Wenn du robuste Sorten wählst, Pflanzen richtig schützt und Erntevorräte geschickt lagerst, kannst du selbst im Frost frisches Gemüse genießen. So wird dein Garten zum ganzjährigen Projekt – und Gärtnern im Winter zu einer lohnenden Erfahrung.

FAQ rund um das Gärtnern im Winter

Welches Gemüse kann ich im Winter pflanzen?

Im Winter kannst du vor allem kältebeständige Gemüsesorten pflanzen, die Frost gut vertragen und auch bei niedrigen Temperaturen wachsen. Dazu gehören Feldsalat, Spinat, Winterkresse, Endivie, Lauch, Grünkohl und Pastinaken. Diese Sorten gedeihen in geschützten Beeten, Frühbeeten oder unter Vlies besonders gut. So kannst du auch in der kalten Jahreszeit erfolgreich Gärtnern im Winter und frisches Gemüse ernten.

Was bedeutet es, im Winter zu gärtnern?

Kurz erklärt: Gärtnern im Winter heißt, kältefeste Kulturen zu pflegen/ernten und Vorräte klug zu lagern. Geeignet sind Kohlarten (z. B. Grünkohl, Rosenkohl), Wurzelgemüse (Karotten, Pastinaken, Rote Bete) sowie Wintersalate (Feldsalat, Winterkresse).

Wie schütze ich Obst und Gemüse im Winter nachhaltig vor Frost?

Pflanzen im Garten schützt du nachhaltig vor Frost durch Naturstoffe wie Jute, Schafswolle oder Reisig. Diese Materialien sind atmungsaktiv und biologisch abbaubar, was sie zu einer nachhaltigen Alternative zu Kunststoff machen.

Welche Vorbereitung braucht ein Garten für erfolgreiches Gärtnern im Winter?

Dein Garten sollte mit frostschutzfähigen Beeten, gut belüfteten Lagerorten, winterharter Infrastruktur und einer klaren Pflanz- und Ernteplanung ausgestattet sein, um deine Pflanzen ideal gedeihen zu lassen.

Wie sollte ich Wintergemüse nach der Ertne lagern?

Nach der Ernte solltest du Wintergemüse kühl, dunkel und luftig lagern, z. B. in einem Kellerraum oder in einer Vorratsgrube, damit Geschmack und Frische erhalten bleiben.

Carolin Föste

Carolin Föste (Blätterwerke) ist freie Journalistin und Texterin aus Hannover. Als studierte Försterin ist sie entweder mit ihrem Hund im Wald unterwegs oder schreibt über eins von beidem. Auf vielseitige Themen rund um die Natur und die Nachhaltigkeit legt sie ihr Augenmerk.

Portrait: Carolin Föste
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