Ein Einfamilienhaus, das mit einem Gerüst versehen ist und an dem gerade gebaut wird, im Vordergrund liegen Bauschutt und Baumaterialien.
Wohntraum planen

Hausbau planen: von der Finanzierung bis zum Umzug

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Almuth Siefert

Wenn der Traum von deiner eigenen Immobilie Wirklichkeit werden soll, ist es essenziell, von Beginn an den Hausbau gut zu planen. Deine Entscheidung, das Projekt Haus- oder Wohnungsbau anzugehen, ist der erste Schritt. Wir zeigen dir in unserer Hausbau-planen-Checkliste, worauf du achten musst und wie du Zeit sparen kannst.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Eine gründliche Finanz- und Bedarfsanalyse ist essenziell, um den Hausbau realistisch zu planen und unerwartete Kosten zu vermeiden.
  • Wichtige Versicherungen wie Bauherrenhaftpflicht, Bauleistungs- und Unfallversicherung schützen vor finanziellen Risiken während der Bauphase.
  • Ohne eine sorgfältige Bauabnahme gehen potenzielle Baumängel in die Verantwortung des Bauherrn über und lassen sich schwerer reklamieren.
  • Durch die direkte Einflussnahme kann das Bauprojekt flexibler an sich ändernde Lebenssituationen angepasst werden.
  • Die Qualität des Bauprojekts hängt stark von der Erfahrung und Zuverlässigkeit der Bauunternehmen und Handwerker ab.

Die Vorarbeit beim Hausbau planen: Werde dir bewusst, was du willst und ordne deine Finanzen

Close Up von zwei Händen – eine Hand schreibt in einem Buch, eine andere hält einen Taschenrechner. Symbolbild.

Du hast dich entschieden, dem Mietmarkt den Rücken zu kehren und möglichst bald in deinem eigenen Haus oder deiner eigenen Wohnung zu leben. Um einen Kredit für dein Vorhaben „Hausbau“ zu bekommen ist es wichtig, dass du deine Einnahmen und Ausgaben genau kennst. So bekommst du schon vor dem Termin bei deiner Bank eine Idee, welche Höhe eine Kreditrate haben kann, damit die Wohntraum-Finanzierung für dich möglichst entspannt verläuft.

Eine Faustregel: Die monatliche Darlehensrate solle nicht höher als 40 Prozent deines Nettoeinkommens betragen. Wichtig: Vergiss bei der Kalkulation des Kauf- oder Baupreises nicht die Nebenkosten wie die Kosten für Notar:in oder die Grunderwerbssteuer. Wenn du erst einmal in deiner eigenen Immobilie wohnst, fällt der große Posten Miete weg. Doch bis zum Einzug kann es etwas dauern, während dein Kredit aber bereits läuft. Rechne also damit, ein paar Monate mit der Doppelbelastung Miete plus Kreditrate klarkommen zu müssen.

Die Bürokratie auf der Hausbau-planen-Checkliste

Vor dem Spatenstich steht die Baugenehmigung

Die Finanzierung steht und deine Grundstückssuche war ebenfalls erfolgreich. Doch bevor du den ersten Spatenstich setzen kannst, brauchst du alle notwendigen Genehmigungen. Um Verzögerungen zu vermeiden, solltest du folgende Punkte beachten:

Ein graues Haus, das gerade erst gebaut wird, die Fassade ist in einem Gerüst eingefasst.
  • Bauantrag: Der Bauantrag wird in der Regel von Architekt:innen, Ingenieur:innen oder Bauunternehmer:innen in deinem Namen eingereicht. Bei kleinen Vorhaben kannst du ihn teilweise auch selbst beantragen.
  • Notwendige Unterlagen: Zu den Unterlagen gehören Bauzeichnungen, Baubeschreibung und je nach Projekt weitere Dokumente.
  • Kontakt zum Bauamt: Nimm Kontakt auf und kläre vorab, welche Unterlagen benötigt werden, um Verzögerungen zu vermeiden.
  • Baugenehmigungspflicht: Die gilt nicht nur für Neubauten, sondern auch für bauliche Veränderungen an bestehenden Gebäuden oder Wohnungen.
  • Bearbeitungszeit: Plane je nach Bundesland und Vorhaben zwischen zwei Wochen und mehreren Monaten ein.
  • Befristete Gültigkeit: Die Baugenehmigung gilt meist für drei Jahre – danach verfällt sie, falls nicht mit dem Bau begonnen wurde.

Die Absicherung beim Hausbau planen

Wie du dich als Bauherr:in am besten schützt

Noch vor Baubeginn solltest du das Thema Versicherungen in deine Hausbau-Planung einbeziehen. Denn nicht nur das fertige Haus, sondern auch die Baustelle sollte gegen verschiedene Risiken abgesichert sein. Um dich, dein Bauvorhaben und helfende Personen bestmöglich zu schützen, solltest du dich mit folgenden Versicherungen befassen:

  • Bauleistungsversicherung: Schutz der Baustelle vor Schäden durch Unwetter, Überschwemmung, Brand, Einbruch oder Diebstahl.
  • Bauherrenhaftpflichtversicherung: Als Bauherr:in bist du verantwortlich, wenn etwas passiert, auch wenn du Expert:innen mit dem Bau beauftragt hast. Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung greift, wenn auf deiner Baustelle oder durch den Bau Schäden entstehen.
  • Haftpflichtversicherung für unbebaute Grundstücke: Greift, wenn z. B. ein Baum vom Grundstück auf ein Auto fällt.
  • Private Bauhelfer-Unfallversicherung: Sichert Freunde oder Familienmitglieder ab, die beim Bau helfen.
  • Unfallversicherung: Wichtiger Schutz, wenn du selbst am Bau mitarbeitest.

Die Kontrolle: Hausbau nach Plan? Nimm dir Zeit bei der Bauabnahme

Die Aussicht darauf, bald in dein Haus einziehen zu können, rückt immer näher. Doch vorher steht noch der wichtigste Termin an. Bei der Bauabnahme gehst du zusammen mit dem oder der Bauunternehmer:in durch dein Haus. In einem Protokoll lässt du alle Mängel, die dir auffallen, festhalten. Und auch die Punkte, bei denen ihr eventuell unterschiedlicher Meinung seid.

Du solltest bei der Bauabnahme besonders penibel vorgehen. Wenn du selbst nicht vom Fach bist, lass dich von Expert:innen bei diesem Termin unterstützen. Denn mit deiner Unterschrift unter die Bauabnahme bescheinigst du, dass dein Haus fertig ist. Und dass alle vereinbarten Leistungen von dem oder der Auftragnehmer:in erbracht wurden. Ohne Bauabnahme solltest du nicht in dein Haus einziehen.

Das Ziel: Beim Umzug kannst du mit der richtigen Planung Zeit sparen

Blick in ein Zimmer voller gepackter Kartons, halb verdeckt von einer Tür. Im Hintergrund steht ein Mann im T-Shirt, der gerade die Kartons packt.

Es ist geschafft: Du hältst den Schlüssel zu deinem eigenen Haus oder deiner Wohnung in den Händen. Du kannst einziehen! Auch wenn der Hausbau und das Planen viele Nerven kostet, lohnt es sich, weit vor dem geplanten Umzugstermin schon mit dem bewussten Ausmisten zu beginnen. Nichts ist nerviger, als hektisch Kisten zu packen und beim Auspacken zu merken: Was will ich mit dem ganzen Kram eigentlich und wo soll ich ihn unterbringen? Wenn klar ist, was du gerne mitnehmen möchtest, überlege dir, ob du den Umzug selbst erledigen möchtest oder ob du eine Firma damit beauftragen willst. Je nach Menge und Budget ist es sinnvoll, sich einen Lastwagen zu mieten und mit ein paar freundlichen Helfer:innen selbst zu schleppen. Wir haben auf jeden Fall hilfreiche Umzugstipps für dich, die dir dabei helfen, deinen Umzug stressfrei zu gestalten.

Hausbau planen und selbst bauen: Vorteile und Nachteile

Die Vorteile:

Ein selbst gebautes Haus ist weit mehr als eine Immobilie – es ist ein erfülltes Herzensprojekt. Dabei kann es auch einige Vorteile mit sich bringen, wenn du selbst baust:

  • Kostenersparnis: Durch Eigenleistung lassen sich hohe Handwerkerkosten einsparen.
  • Individuelle Gestaltung: Das Haus wird nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen geplant und gebaut.
  • Unabhängigkeit: Wer selbst baut hat oft eine bessere Kontrolle über zukünftige Wartungs- und Reparaturkosten.

Die Nachteile:

Der Traum vom selbst gebauten Haus bringt auch Herausforderungen mit sich. Wer einen Hausbau plant, sollte sich daher über folgende Punkte bewusst sein:

  • Hohe Kosten: Durch die steigenden Lohn- und Materialkosten ist ein Neubau manchmal sogar teurer als der Kauf einer Bestandsimmobilie. Du solltest also vorher alles gut durchrechnen.
  • Bürokratischer Aufwand: Baugenehmigungen und andere Formalitäten können zeitaufwendig und kompliziert sein.
  • Abhängigkeit von Bauunternehmen: Der Erfolg des Bauprojekts ist maßgeblich abhängig von der Qualität und Zuverlässigkeit des Bauunternehmens.
  • Risiko zum Baupfusch: Fehler im Bau können teure Nachbesserungen erforderlich machen.

Häufig gestellte Fragen: Hausbau planen

Ein Mann im roten Pullover steht auf einem Dach eines modernen Hauses und misst etwas aus.

In welchem Monat fängt man am besten an, zu bauen?

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Soll das Haus so schnell wie möglich fertig werden, sind Frühling oder Sommer gute Jahreszeiten zum Start. Zu dieser Zeit ist das Wetter besser und die Tage sind länger, sodass Bauarbeiten schneller vorangehen.

Closeup von zwei Händen in Arbeiterhandschuhen, die einen Balken vermessen.

Was ist besser: Massivhaus oder Fertighaus?

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Welche Variante für dich besser ist, hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und Prioritäten ab. Ein Massivhaus besitzt eine bessere Schalldämmung, Langlebigkeit und Wetterbeständigkeit. Dafür benötigt es mehr Bauzeit und ist teurer als ein Fertighaus. Das Fertighaus wiederum überzeugt mit kürzerer Bauzeit, geringeren Kosten und einer energieeffizienten Bauweise. Dafür bietet es weniger Gestaltungsspielraum und hat einen niedrigeren Wiederverkaufswert als ein Massivhaus.

Nahaufnahme von Holzbalken als Dachkonstruktion vor blauem Himmel.

Wie viel kostet ein Hausbau?

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Die Kosten für einen Hausbau variieren abhängig von Bauweise, Ausstattung und dem Standort des Hauses. Die Baukosten für ein Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern liegen zwischen 250.000 und 675.000 Euro. Dazu kommen weitere Ausgaben wie Grundstück, Baunebenkosten (z. B. Architektenhonorare, Genehmigungsgebühren) oder Kosten für Außenanlagen.

Du hast deine Hausbau-Planung geschafft!

Herzlichen Glückwunsch zu deinem unermüdlichen Einsatz und guter Planung. Und du hast bis zum Ende den Überblick über das behalten, was dir oder Behörden wichtig war. Deine Belohnung hat es in sich: Wohnen im eigenen Zuhause genießen.

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Erfülle dir deine Wohnträume

Ob minimalistisch oder weitläufig, Alt- oder Neubau, geteilt oder ganz für dich allein: Das Glück vom eigenen Zuhause ist so individuell wie du. Vielleicht weißt du schon genau, wie du leben willst. Oder wir konnten dich mit unseren Wohnkonzepten ein bisschen inspirieren. Egal, welche Träume du verwirklichen willst – die Sparkassen und die LBS NordWest stehen dir bei der Erfüllung deiner Wohnträume zur Seite. Wir freuen uns auf dich!

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