Leonie Zimmermann
Umzug ins Home Office
Die Corona-Krise verändert unser Leben nachhaltig. Statt jeden Tag ins Büro zu fahren, arbeiten wir aus dem Home Office. Und darauf waren weder wir noch unsere Wohnung so wirklich vorbereitet. Denn jetzt beantworten wir Emails dort, wo wir sonst entspannen, führen Meetings vom Esstisch aus, an dem wir eigentlich am liebsten mit Freunden schlemmen und das eigene Zuhause wird plötzlich zum Arbeitsplatz. Und dort haben wir unendlich viele Möglichkeiten, uns von der eigentlichen Arbeit abzulenken. Muss nicht noch die Wäsche gemacht oder das Geschirr gespült werden? Manchmal ist uns wirklich jede Abwechslung recht. Dabei gibt es viele Wege, sich im Home Office besser zu konzentrieren. Fünf davon möchten wir vorstellen.
#1 Jeans statt Jogginghose tragen
Zuhause könnte ich sogar in Unterhose arbeiten, sieht ja eh keiner? Das stimmt zwar, die Produktivität steigert das allerdings nicht. Denn ganz egal, wie sehr wir uns anstrengen, Körper und Geist sind dann automatisch im Joggingshosen-Modus. Das können wir aber ganz einfach ändern, indem wir morgens statt zur Jogginghose einfach zur Jeans greifen. So vermeidet man übrigens gleichzeitig auch potenziell unangenehme Momente in der nächsten Videokonferenz.
#2 Struktur in das Chaos bringen
Die Garderobe ist aber nur der erste Schritt in die richtige Richtung. Zum wahren Home-Office-Glück fehlt noch etwas Wichtiges: Struktur. Und zwar sowohl zeitlich, als auch wortwörtlich. Konkret bedeutet das: Der Arbeitsplatz sollte aufgeräumt sein, damit wichtige Utensilien schnell griffbereit sind. Außerdem beginnt der geübte Home Office-Profi zu festen Zeiten mit der Arbeit und plant seinen Tag mithilfe von To-Do-Listen vor. Vor allem letztgenanntes dürfte sich schnell beliebt machen, denn jedes Häkchen hinter einer erledigten Aufgabe bringt ein kleines Glücksgefühl mit sich.
#3 Regelmäßige Pausen einbauen
Aber selbst wenn die To-Do-Liste mal länger statt kürzer wird, sind regelmäßige Pausen auch im Home Office Pflicht. Denn wenn wir den ganzen Tag Zuhause verbringen, dann fällt uns schnell mal die Decke auf den Kopf. Also sollte zwischendurch der Arbeitsplatz immer mal verlassen werden - im besten Fall für einen Spaziergang an der frischen Luft oder eine kleine Sporteinheit.
#4 In Kontakt mit Kollegen bleiben
Die Arbeit im Home Office kann schnell zu einer ziemlich einsamen Angelegenheit werden. Das muss aber nicht unbedingt sein. Denn Videokonferenzen ersetzen nicht nur die Meetings im Büro, sondern auch den Smalltalk mit den Kollegen. Die Alternative: Einfach mal zum Telefon greifen und die Lieblings-Kollegen anrufen.
#5 Einen festen Arbeitsplatz einrichten
Die Verbannung ins Home Office war für viele Arbeitnehmer ein Sprung ins kalte Wasser: Der Schreibtisch war vorher entweder nicht vorhanden oder mehr Dekoration als Arbeitsplatz. Kein Wunder, dass man dann während der Arbeit im eigenen Zuhause jetzt gerne mal vom Sofa zum Esstisch zum Schreibtisch zum Balkontisch - und wieder zurück wechselt. Eine gute Idee ist das allerdings nicht. Wer sich für einen Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden entscheidet und auch dort bleibt, der wird langfristig produktiver arbeiten.
Einen gesunden Lebensraum im eigenen Zuhause schaffen
Konzentriert von Zuhause aus arbeiten sollte jetzt also kein Problem mehr sein - zumindest theoretisch. Denn für die produktive Arbeit in den eigenen vier Wänden gibt es eine Grundvoraussetzung: Ein gesunder Lebensraum. Und der besteht - grob gesagt - aus einer klaren Trennung zwischen Arbeitsbereich und Wohnbereich. Wie die räumliche Trennung sich gut in das eigene Zuhause integrieren lässt, zeigen Wohntrends wie Warm Nordic Design, Modern Living und Nachhaltigkeit. Eine gute Möglichkeit also, den Umstieg ins Home Office auch dafür zu nutzen, am Ende noch schöner zu Wohnen.
Jetzt passt aber natürlich nicht jeder aktuelle Trend auch zum eigenen Wohnstil. Der eine mag es bunt und vielseitig, der andere eher klar und strukturiert. Für die Einrichtung des optimalen Arbeitsplatzes im eigenen Zuhause gelten allerdings einige Grundregeln. Wir zeigen, wie man diese in Kombination mit aktuellen Wohntrends umsetzen kann, um das Home Office zu einer produktiven und gemütlichen Insel zu gestalten.
Passende Inspiration von den Wohntrends 2020
Ein großer Vorteil vom Home Office ist nämlich: Anders, als im Büro können wir hier selbst bestimmen, wie wir unseren Arbeitsplatz gestalten. Bevor man jetzt aber die kunterbunte Farbe und das Konfetti rausholt, sollte man sich lieber von aktuellen Wohntrends inspirieren lassen. Denn die haben neben dem Fokus auf Nachhaltigkeit noch eine weitere Eigenschaft gemeinsam: Aufgeräumte Strukturen und dezente Details.
So wird beim „Warm Nordic Design“ der ohnehin gemütliche skandinavische Wohnstil mit farbenfrohen Hinguckern ergänzt. Der Wohntrend zeichnet sich durch gedeckte Farben und Möbel aus Naturmaterialien wie Holz, Rattan oder Leder aus. Die Räume sind meist hell und liebevoll gestaltet.
Inspiriert an der weitläufigen und naturbelassenen Landschaft in Finnland, Schweden und Norwegen, liegt auch in skandinavischen Wohnungen der Fokus auf viel Platz und klaren Strukturen. So sind auch die Lebensbereiche strikt nach Funktionalität getrennt. Heißt auch: Das Büro ist deutlich als jenes erkennbar und gestaltet. Für den nötigen Stauraum sorgen hier etwa Holzkisten, Körbe oder Regal in weiß oder Erdtönen. Der individuelle Touch entsteht schließlich durch dezente Dekoration, wie etwa eine Vase, eine Kerze und ein Wandbild in ähnlichen Farbtönen.
Mit Farben und Düften dem Büro die eigene Note verleihen
Was wir für das Home Office davon mitnehmen können? Nun, es gibt kaum ablenkende Faktoren, wie auffällige Dekoration, Muster oder Farben. Und trotzdem machen dezente Details, wie etwa ein farbiges Poster mit einem inspirierenden Spruch oder eine paradiesische Zimmerpflanze das eigene Zuhause schnell auch zum individuellen Reich - und damit auch zu einem gesünderen Lebensraum zum arbeiten.
Übrigens: Auch die Wahl der Farbe im Raum kann sich auf die Konzentration und Motivation auswirken. So sorgen die erdigen Töne für ein Gefühl der Geborgenheit, während dezente Dekoelemente in blau die Konzentration stärken können, gelb aufmunternd wirkt und grün die Ausgeglichenheit stärkt. Eine ähnliche Wirkung haben auch Aromaöle, die man in Kerzen oder Lufterfrischer tropfen kann. Zitrone, Lavendel und Rosmarin sollen zum Beispiel die Konzentration stärken. Und damit steht dem produktivem Alltag im eigenen Zuhause jetzt ja nichts mehr im Wege, oder?