Kerstin Schuster
Du träumst von einem modernen Badezimmer oder einem lichtdurchfluteten Wintergarten und möchtest deine Immobilie optisch modernisieren? Oder möchtest du mit einer sparsamen Heizung, Isolierglasfenstern oder einer Photovoltaik-Anlage die Energieeffizienz deiner Immobilie verbessern und Energiekosten einsparen? Es gibt viele Gründe, jetzt ein altes Haus oder eine in die Jahre gekommene Eigentumswohnung zu modernisieren und damit in deine Zukunft zu investieren.
Egal ob du mit einer Modernisierung einer Immobilie deine Wohnqualität steigern, langfristig sparen oder deinen Beitrag zum Klimaschutz leisten willst: In diesem Beitrag erfährst du, mit welchen Kosten du für das Immobilie-Modernisieren rechnen musst, welche Förderungen möglich sind, wie du deine Modernisierung clever finanzieren kannst und wann eine Modernisierung sogar Pflicht ist.
Das Wichtigste zum Immobilien-Modernisieren in Kürze:
- Die Kosten einer Modernisierung hängen von dem Baujahr, der Fläche, der Zimmeranzahl und deinen individuellen Wünschen ab.
- Die Energieeinsparungen durch Dämmung, Fensteraustausch und Heizungssanierung können bis zu 30 % der Energiekosten senken.
- Steuerliche Unterstützungen und Programme wie KfW-Darlehen und BAFA-Zuschüsse unterstützen energetische Modernisierungen.
- Bausparverträge bieten günstige Kredite für geplante oder sofortige Modernisierungen.
- Bei älteren Immobilien besteht oft eine energetische Sanierungspflicht nach dem Gebäudeenergiegesetz.
- Wichtige Maßnahmen, um eine Immobilie zu modernisieren sind Dämmung, Austausch der Heizung und Sanierung von Rohrleitungen.
Eine Immobilie modernisieren: Wie hoch sind die Kosten?
Eine Immobilie zu modernisieren kann eine aufregende, aber auch kostspielige Angelegenheit sein. Mit welchen Kosten musst du rechnen, wenn du eine Immobilie oder ein altes Haus modernisieren möchtest? Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Denn die Kosten beim Immobilie-Modernisieren werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst:
- Das Baujahr der Immobilie
- Die Grund- und Wohnfläche
- Die Anzahl der Zimmer
- Deine individuellen Wünsche für die Modernisierung deiner Immobilie
Einen ersten Überblick zu den möglichen Kosten gibt dir unser Modernisierungskosten-Rechner. Dieser zeigt dir auch, dass du beim Gebäude-Modernisieren ordentlich Energie sparen kannst.
Trotz der teilweise recht hohen Kosten lohnt sich eine energetische Sanierung fast immer. So kann eine Dämmung von Außenfassade und Dach deine Energiekosten um bis zu 30 Prozent senken. Ein Austausch alter Fenster kann zusätzlich eine Ersparnis von 7 Prozent bewirken. Für den Austausch deiner Heizungsanlage darfst du mit 30 Prozent geringeren Energiekosten rechnen.
Welche Förderungen gibt es, um eine Immobilie zu modernisieren?
Immobilien machen in Deutschland rund 30 Prozent aller CO2-Emissionen aus. Entsprechend groß ist das Interesse der Bundesregierung, das Thema Gebäudemodernisierungen voranzutreiben. Daher unterstützt der Staat die Immobilienmodernisierung mit verschiedenen Programmen.
Steuerlich gefördert werden folgende energetische Maßnahmen an einem Gebäude oder einer Wohnung:
- Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen oder Geschossdecken
- Erneuerung von Fenstern oder Außentüren und Verbesserung des sommerlichen Wärmeschutzes
- Erneuerung oder Einbau von Lüftungsanlagen
- Erneuerung der Heizungsanlage
- Optimierung bestehender Heizungsanlagen, sofern diese älter als zwei Jahre sind
- Einbau von digitalen Systemen zur energetischen Betriebs- und Verbrauchsoptimierung
Auch die energetische Baubegleitung und Fachplanung durch eine Energieberaterin oder einen Energieberater können steuerlich gefördert werden, wenn eine Immobilie modernisiert wird.
Bei der steuerlichen Förderung kannst du über drei Jahre verteilt 20 Prozent der Kosten steuerlich absetzen, wenn du eine Immobilie modernisieren möchtest. Die maximale Fördersumme deines eigenen Wohntraums liegt bei 40.000 Euro pro Wohnobjekt.
Daneben lohnt es sich auch, gerade beim Modernisieren einer Immobilie, einen Blick auf die Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zu werfen:
- Mit der Bundesförderung Effiziente Gebäude – Wohngebäude gewährt die KfW ein zinsverbilligtes Förderdarlehen mit Tilgungszuschuss sowie Zuschüsse für systemische Sanierung des gesamten Gebäudes
- Mit der Bundesförderung Effiziente Gebäude – Einzelmaßnahme gewährt die BAFA Investitionszuschüsse für Einzelmaßnahmen der energetischen Sanierung
Du siehst: Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie du bei beim Immobilie modernisieren bares Geld sparen kannst. Am besten lässt du dich im Vorfeld beraten, welche Fördermöglichkeiten für deine Immobilie und dein Modernisierungsvorhaben infrage kommen.
Bausparvertrag: Immobilie modernisieren mit cleverer Finanzierung
Du weißt nun in etwa, was deine Modernisierungspläne kosten werden und welche Förderungen du nutzen kannst. Aber wie gelingt es, diesen modernisierten Wohntraum zu finanzieren? Hier bietet sich aus mehreren Gründen Bausparen an. Denn beim Bausparen gibt es besonders günstige Kredite für die Modernisierung. Und zwar sowohl, wenn du für eine spätere Modernisierung vorsorgen möchtest, als auch dann, wenn du deinen Modernisierungstraum sofort umsetzen möchtest. Wir sehen uns verschiedene Szenarien einmal getrennt voneinander an:
Fall 1: Du planst in den nächsten Jahren eine Immobilie zu modernisieren und möchtest dafür Geld zurücklegen. Mit einem Bausparvertrag sicherst du dir nicht nur attraktive Darlehenszinsen für später, sondern wirst beim Ansparen deines Bausparvertrags auch noch unterstützt: Je nach deiner beruflichen Situation helfen dir vermögenswirksame Leistungen vom Arbeitgeber sowie staatliche Förderungen wie Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage dabei, in der Ansparphase schneller voranzukommen. Wenn du mehr über Finanzierungsmöglichkeiten erfahren möchtest und warum es gerade in der aktuellen Situation Bausparen sinnvoll ist, bist du bei uns genau richtig.
Fall 2: Du hast noch keine konkreten Modernisierungspläne, möchtest aber für dein Zuhause ein finanzielles Sicherheitspolster schaffen. Auch hierfür kannst du einen Bausparvertrag nutzen. Expert:innen raten Immobilienbesitzer:innen, früh mit einer solchen „Krankenversicherung fürs Haus“ zu beginnen und monatlich mindestens 1,50 Euro pro Wohn-Quadratmeter zurückzulegen. Bei älteren Immobilien darf der Wert gern bis zu 3,00 Euro pro Quadratmeter betragen. Auch bei der Vorsorge sichert dir ein Bausparvertrag attraktive Zinsen für dein Projekt.
Fall 3: Du hast deine Modernisierung schon durchgeplant und möchtest am liebsten morgen starten. In diesem Fall bietet sich ein Modernsierungskredit an und zwar sowohl für kleinere als auch für größere Vorhaben. Bei dieser Finanzierungsvariante wird ein Bausparvertrag mit einem tilgungsfreien Darlehen in gleicher Höhe kombiniert. Der Clou: Du kannst sofort mit deiner Modernisierung starten und sicherst dir die Zinsen für die gesamte Kreditlaufzeit. So bleibt dein Modernisierungsvorhaben über die gesamte Finanzierungsdauer hinweg fest planbar.
Wie genau ein Bausparvertrag funktioniert und was du dabei beachten solltest, zeigt dir unser Beitrag zum Bausparen.
Übrigens: Falls du einen Riester-Bausparvertrag dein Eigen nennen darfst, kannst du seit 2024 auch die Wohn-Riester-Förderung für energetische Modernisierungen verwenden. Zuvor konnte diese nur für den Bau oder Kauf einer selbstgenutzten Immobilie, zur Tilgung beziehungsweise Entschuldung oder für einen barrierefreien Umbau eingesetzt werden.
Immobilie modernisieren, um Energie zu sparen: Wann ist eine energetische Sanierung Pflicht?
Wenn du eine Bestandsimmobilie kaufst, bist du unter bestimmten Bedingungen verpflichtet, diese Immobilie energetisch zu sanieren. Dies gilt insbesondere für Ein- oder Zweifamilienhäuser, die vor dem 1. Februar 2002 gebaut wurden.
Geregelt wird dies durch das GEG, das Gebäudeenergiegesetz, das seit dem 1. November 2020 in Kraft ist. Dieses Gesetz sieht vor, dass du innerhalb von zwei Jahren nach deinem Einzug sanieren musst, wenn die neu erstandene Immobilie die geltenden Standards nicht einhält.
Die Pflicht zur energetischen Sanierung betrifft dann folgende Bereiche:
- Die Dämmung von Rohrleitungen
- Das Dämmen von Dach oder Dachboden
- Den Austausch einer alten Heizung
Kaufst du eine Immobilie, die nach dem 1. Februar 2002 erbaut wurde, sind in der Regel keine großen Sanierungen notwendig, da diese meist schon gewisse Anforderungen erfüllen. Auch Denkmalschutzimmobilien sind von den Vorgaben des GEG ausgenommen.
Am besten informierst du dich schon vor dem Kauf einer Immobilie über die genauen gesetzlichen Anforderungen, um sicherzustellen, dass du alle notwendigen Maßnahmen einplanst.
Übrigens: In der Regel empfiehlt es sich, erst ein Haus von außen zu modernisieren und im nächsten Schritt von innen.
Du bist nun voll im Bilde: Du weißt, mit welchen Kosten du rechnen musst, um deine Immobilie zu modernisieren, welche Förderungen du nutzen kannst und wie du die Finanzierung deines Vorhabens clever angehen kannst. Nun ist es an dir: Starte dein Modernisierungsprojekt und verwirkliche deinen Wohntraum!
Egal ob du mit einer Modernisierung schöner wohnen, langfristig sparen oder ökologisch wohnen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchtest: In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über Kosten, Finanzierung und Fördermöglichkeiten einer Modernisierung wissen solltest, und wann diese sogar Pflicht ist.
Das Immobilie-Modernisieren lohnt sich für dich
Eine Modernisierung deiner Immobilie kann den Wohnkomfort erheblich steigern und die Energiekosten senken und zudem den Wert einer Immobilie erhöhen. Durch gezielte Maßnahmen wie etwa die Dämmung, den Austausch von Fenstern oder die Erneuerung der Heizung lässt sich langfristig viel Geld sparen. Zusätzlich unterstützen staatliche Förderungen und Finanzierungsoptionen wie Bausparverträge deine Ziele. Auch gesetzliche Vorgaben machen energetische Sanierungen in vielen Fällen unverzichtbar. Wer frühzeitig plant und sich gut informiert, kann das Immobilie-Modernisieren erfolgreich und kosteneffizient umsetzen und schon bald ein modernisiertes zu Hause genießen.
Häufige Fragen zum Immobilien-Modernisieren
Was ist der Unterschied zwischen sanieren und modernisieren?
Der Unterschied zwischen Sanieren und Modernisieren liegt darin, dass eine Modernisierung auf die Verbesserung der Ausstattung abzielt, beispielsweise um Energiekosten zu senken oder den Brandschutz zu verbessern. Eine Sanierung hingegen umfasst hauptsächlich die Beseitigung von Schäden und Mängeln.
Was zählt in einem Haus als Modernisierung?
Zur Modernisierung zählen alle Maßnahmen, die ein Haus oder eine Wohnung auf den neuesten Stand bringen. Typische Beispiele sind die Dämmung von Dach und Wänden, der Austausch von Fenstern (z. B. Isolierglasfenster) oder die Installation einer neuen Heizungsanlage.
Welche Häuser müssen bis 2030 saniert werden?
Bis 2030 müssen gemäß der EU-Sanierungspflicht alle Häuser, die in die Energieeffizienzklassen G und F fallen, mindestens auf die Klasse E gebracht werden. Ab 2033 müssen diese Häuser dann auf mindestens Klasse D saniert werden.