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Dachboden ausbauen: So viel mehr als nur Lagerfläche
Aus den Augen, aus dem Sinn? Wohnraum ist in vielen Teilen Deutschlands rar gesät, dabei schlummert dieser bei einigen von uns zuhause ganz still und leise vor sich hin. Das Potenzial, das geboten wird, wenn der Dachboden ausgebaut ist, haben wohl die wenigstens auf dem Schirm. Aber dafür sind wir ja da! Wir sind nämlich der Meinung: Dein Dachboden kann mehr! Tomas Dörfler, Architekt und Mitglied der Architektenkammer Niedersachsen, sieht das übrigens genauso. Im Gespräch hat er uns verraten, welche Funktion dieser unterschätzte Part des Hauses übernimmt und wie sich der Dachboden ausbauen lässt.
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Dachboden ausbauen: Das macht ihn so wichtig
„Der Dachboden war ursprünglich als Stau- und Lagerraum gedacht“, klärt Tomas über die wenig überraschende Funktion des Dachbodens auf. Während es heute vorrangig die Weihnachtsdeko, alte Jugendsünden und Tennisschläger sind, wurde in Bauernhäusern hier damals noch das Stroh gelagert. Wie eine Art schwarzes Loch scheint der Dachboden all das magisch anzuziehen, was sich irgendwo zwischen „noch brauchbar“ und „fällig für die Tonne“ bewegt. „Ein Problem wird es, wenn der Dachboden zur dezentralen Müllkippe wird“, bringt Tomas es auf den Punkt.
Von seiner Lagerfunktion abgesehen, hat der Dachboden nämlich auch noch einen energetischen Mehrwert. Als eine Art Pufferzone zwischen der beheizten letzten Etage und der Außenluft erfüllt er einen essenziellen Zweck in Sachen Dämmung und Wärmeschutz. „Grundsätzlich kann ich durch das Dachboden Ausbauen aber auch einen Raum schaffen, den ich für weitere vielfältige Zwecke nutzen kann“, führt Tomas an.
Dachboden oder Spitzboden? Diese Möglichkeiten zum Dachboden ausbauen gibt es!
Wer über einen Dachboden verfügt, hat optimale Voraussetzungen dafür, den Wohnraum zu erweitern, ohne dabei große Umbauarbeiten zu tätigen. Entscheidend um den Dachboden auszubauen sind vor allem die Dachhöhe und die Dachneigung. Wenn die Deckenhöhe nicht mehr als 1,80 Meter hergibt, handelt es sich übrigens um einen sogenannten Spitzboden. Dieser ist nur schwerlich in einen brauchbaren Wohnraum umzuwandeln, zumal der Gesetzgeber für „dauerhaft genutzte Wohnräume“ eine Raumhöhe von mindestens 2,30 Metern vorgibt. Wer aber z. B. ein „platzfressendes“ Hobby hat, gerne Kunst oder Fitness macht, kann den Spitzboden dennoch als Hobbyraum nutzen.
Räume ab einer Höhe von 1,80 Metern sind als Dachboden zu klassifizieren, in denen sich im Rahmen der Einrichtungsideen die Gestaltung eines Ruheraums, Arbeitszimmers, einer Bibliothek oder Spielzimmers anbietet.
Dachboden ausbauen und den Raum optimal ausnutzen
„Je nachdem wie groß der Raum ist, kann aber auch durch die Sanierung eine komplett neue Wohnung geschaffen werden“, erklärt Tomas „zum Beispiel für die Kinder, die dann doch nicht einziehen“, scherzt er.
Spaß beiseite: Wer seinen Dachboden ausbauen will und ihn als dauerhafte Wohnfläche nutzen möchte, muss einige Dinge beachten. Hat sich der Dachboden von der Größe her als geeignet erwiesen, gibt es noch baurechtliche Schritte zu klären. „Die Zulässigkeit des Umbaus muss zunächst geprüft und ggf. genehmigt werden“, erklärt der Experte. „Grob gilt: Alles, was innerhalb des Gebäudes passiert, ohne dass die äußere Hülle verändert wird, ist genehmigungsfrei.“ Betrifft der Aus- bzw. Umbau aber auch das Erscheinungsbild des Hauses, hat dies vielleicht Einfluss auf die Nachbar:innen oder das Landschaftsbild und bedarf daher einer Genehmigung, um den Dachboden ausbauen zu dürfen.
Wer nun aber befürchtet, vom Bauamt beim Dachboden Ausbauen einen Strich durch die Rechnung gemacht zu bekommen, sei beruhigt. In ganz Deutschland wird die Tendenz, den eigenen Wohnraum zu erweitern, ohne dabei zusätzliche Fläche zu verbrauchen, begrüßt. Die Hürden, den eigenen Dachboden zu einer sinnvollen Nutzfläche umzugestalten, dürften demnach entsprechend gering sein.
Das Wichtigste zum Schluss beim Dachboden Ausbauen
Auch wenn sich der Ausbau des Dachbodens aus rechtlicher Sicht als unkompliziert erweist, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. „Wenn ich einen Wohnraum schaffen will, müssen die Decken sorgfältig gedämmt werden“, betont Tomas. „Und auch an die Belüftung und Beleuchtung des Raumes in Form einer Dachgaube und an vernünftige Fenster will gedacht sein.“ Der Experte empfiehlt überdies bei der gesamten Planung den Rat eine:r Architekt:in sowie weiterer Fachleute und Energieexpert:innen miteinzubeziehen. Insbesondere auch der Kostenfaktor könnte beim Ausbau unterschätzt werden, warnt er: „Das ist nicht einfach zu kalkulieren. Wer nicht aufpasst, investiert in ein Fass ohne Boden, das irrsinnige Summen verschlingt.“
Welche Schritte nötig sind, um aus einem engen Dachboden ein Schlafzimmer mit Bad en suite entstehen zu lassen, zeigen z. B. die Ausbau-Profis mit dem Guide Dachboden ausbauen Schritt für Schritt!