Almuth Siefert
Bei Airbnb kannst du mit deinem Haus und einem Smartphone Geld verdienen. Nicht ohne Grund boomen die privaten Vermietungen. Von den Vorschriften deiner Gemeinde oder Stadt über die richtige Versicherung bis hin zu den perfekten Fotos für deine Anzeige gibt es dafür allerdings einiges zu beachten. Mit den folgenden Tipps vermietest du deinen Wohnraum erfolgreich über Airbnb.
Das Wichtigste in Kürze:
- Über Airbnb kannst du dein Zuhause oder einzelne Zimmer davon vermieten und damit Geld verdienen.
- Zwischen dir und der Vermietung an Urlauber:innen und Dienstreisende stehen einige Vorschriften der Bundesländer und Kommunen, die du beachten musst. Informiere dich vorab, was zu beachten ist.
- Da du mit Airbnb einen Nebenverdienst startest, solltest du dich über Einkommensgrenzen und Vorgaben für eine Gewerbeanmeldung bei deinem Finanzamt informieren.
- Die Art und Weise, wie du dein Haus und letztlich dein Inserat bei Airbnb gestaltest, entscheidet darüber, welche Gäste bei dir einziehen und wie zufrieden sie mit dem Besuch sind.
- Bewertungen helfen dir, einen angemessenen Preis für deine Unterkunft festzulegen und dein Angebot stetig zu verbessern.
Vermietung bei Airbnb: Regeln für Eigentümer:innen
Wenn du dein Eigenheim oder einzelne Zimmer davon über Airbnb vermieten möchtest, gibt es einige Schritte, die du machen musst, bevor du durchstarten kannst. Der erste Schritt ist, sich bei deiner Kommune über mögliche Vorschriften diesbezüglich zu informieren. Denn die meisten Städte haben ein sogenanntes Zweckentfremdungsverbot, durch das eine Kurzzeit-Vermietung von Wohnraum geregelt wird.
So musst du beispielsweise in Köln jede einzelne Buchung melden und vor der Vermietung eine Wohnraum-Identitätsnummer beantragen – egal, wie oft du untervermietest. Dazu kommen Regeln der einzelnen Bundesländer: In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel kannst du 90 Tage pro Jahr vermieten, ohne dass du eine Genehmigung durch das Amt für Wohnungswesen brauchst. Informiere dich also als Erstes sowohl bei deinem Bundesland als auch deiner Gemeinde oder Stadt über mögliche Vorgaben.
Versicherungen für die Airbnb-Vermietung

Ein weiterer Schritt, den du beachten solltest, bevor du mit deinem Eigenheim auf der Airbnb-App durchstartest: Kontrolliere, ob deine Versicherungen Schäden abdecken, die dadurch entstehen könnten. Die Haftpflicht- und Hausratversicherungen sind dabei das absolute Minimum an Absicherung. Hast du diese bereits abgeschlossen, kläre unbedingt ab, ob deine Versicherung auch Schäden bezahlt, die während der Vermietung entstehen könnten. Überprüfe außerdem, ob zusätzliche Versicherungen für dich infrage kommen.
Airbnb-Vermietung bei der Steuererklärung berücksichtigen
Hast du alle Vorgaben und Versicherungen gecheckt, kannst du loslegen. Alle Einnahmen, die du ab jetzt über die Vermietungen mit Airbnb generierst, musst du in deiner Steuererklärung angeben. Der Vorteil: anfallende Kosten für die Reinigung des Hauses oder Reparaturen kannst du in deiner Steuererklärung angeben und geltend machen. Wenn du nur in geringem Umfang vermietest, kommst du vielleicht um die Steuern herum: Es gibt einen Freibetrag von 520 Euro im Jahr.
Verdienst du im Gegensatz dazu mit der Vermietung mehr als 22.000 Euro im Jahr, musst du neben der Einkommens- auch die Umsatzsteuer bezahlen. Vermietest du an Urlauber:innen, bist du außerdem verpflichtet die Kurtaxe einzusammeln und an die Stadt weiterzuleiten. Bietest du deinen Mieter:innen auch Dienstleistungen an, musst du ein Gewerbe anmelden. Zu solchen Leistungen zählen beispielsweise ein Frühstück in der Unterkunft oder die Reinigung der Zimmer. Bei Einnahmen ab 24.500 Euro im Jahr fallen Gewerbesteuern an.
Ist die Vermietung über Airbnb mehr Aufwand oder Gewinn?
Du merkst sicher bereits: Die Vermietung über Airbnb bedeutet einen Mehraufwand. Einfacher wäre es, dein Haus langfristig an Wohnungssuchende zu vermieten. Dennoch hat Airbnb einige Vorteile: Du bleibst flexibel, solltest du den Wohnraum zeitnah wieder selbst nutzen wollen. Außerdem lernst du Menschen aus aller Welt kennen. Vor allem dann, wenn du dir den Wohnraum mit deinen Mieter:innen auf Zeit teilst oder sie bei An- und Abreise persönliche begrüßt und verabschiedest.
Anzeige deines Hauses bei Airbnb optimieren
Nun kennst du die bürokratischen Regeln, die für dich als Vermieter bei Airbnb gelten. Fehlen nur noch Tipps und Tricks, die dir den Start auf der Plattform erleichtern:
Thema |
Tipps & Hinweise |
Beispiele / Details |
Regeln & Erfahrungen |
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Bspw. über Portale oder auch im Familien- und Bekanntenkreis |
Fotos in der Anzeige |
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Airbnb-Fotografenservice buchbar; Fotomotiv: strahlend blauer Himmel vor Fenster |
Dekoration |
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Offener Laptop (Arbeitsmöglichkeit), Tasse + Kerze (Urlaubsstimmung) |
Ehrlichkeit |
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Passende Perspektiven finden und verschiedene Betrachtungswinkel mit einbauen |
Tipps für die Umgebung |
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z.B. über Kulturveranstaltungen oder Informationen zum Verreisen mit Kindern |
Was bei der Anzeige auf Airbnb noch zählt
Auch die folgenden Punkte helfen dir dabei, dein Haus oder Zimmer bei Airbnb zu vermieten und eines gilt immer: außergewöhnlich wohnen bietet einen Pluspunkt für deine Unterkunft.

Bilder beschriften
- Nach dem Shooting jedes Bild klar und verständlich benennen.
- Richtige Schlagworte verbessern den ersten Eindruck und erhöhen die Chance auf Buchungen.
Textgestaltung
- Fließtext kurz und knapp halten (max. 500 Zeichen empfohlen).
- Anschaulich und einladend formulieren, um schnell Interessent:innen zu gewinnen.
Zielgruppenorientierung
- Klare Vorstellung der gewünschten Gäste entwickeln (z. B. Backpacker:innen, Familien, Geschäftsreisende).
- Anzeige gezielt auf diese Zielgruppe ausrichten.
Beispiele: Familien → Spielecke, Wickeltisch; Geschäftsreisende/Messebesucher:innen → gut ausgestattetes Arbeitszimmer.
Was darf eine Unterkunft bei Airbnb kosten?
Um einen angemessenen Preis für deine Zimmer auf Airbnb zu erhalten, schau in den Anzeigen deiner Stadt und Umgebung. Orientiere dich daran, wie viel Geld andere Anbieter:innen für ihre Unterkunft mit ähnlicher Lage, Größe und Ausstattung verlangen. Am Anfang kannst du überlegen, einen Preis etwas unter dem Durchschnitt anzubieten – denn was du nun zuerst einmal brauchst, sind Gäste, die in deiner Unterkunft wohnenwohnen wollen und damit auch die ersten positiven Bewertungen.
Airbnb schlägt dir neben deinen eigenen Überlegungen außerdem einen Preis vor. Auch das hilft dir bei der Suche nach dem richtigen Preis für dein Inserat. Bedenke in deiner Renditerechnung, dass Airbnb dir eine Servicegebühr abzieht. Diese liegt zwischen drei und 16 Prozent – je nach Stornierungsbedingungen und Lage der Unterkunft. Vermietest du nur eine Immobilie, wird dich wahrscheinlich nur eine Servicegebühr von 3 Prozent deines Buchungspreises berechnet.
Erfolgreich über Airbnb vermieten und Superhost werden
Dein Erfolg lässt sicher nicht lange auf sich warten: Wenn du erste Bewertungen erhalten hast, kannst du überlegen, ob du den Preis noch einmal anheben möchtest. So bekommst du Stück für Stück ein Gefühl für das richtige Preis-Leistungs-Verhältnis deiner Anzeige. Nutze zudem die Möglichkeit und frage deine Gäste nach ihrem Besuch, ob es ihnen bei dir gefallen hat und sie dir eine Bewertung schreiben würden. Auch ohne eine öffentliche Bewertung wird dir ihr persönliches Feedback weiterhelfen, deine Vermietung über Airbnb stetig zu verbessern. So bekommst du eines Tages vielleicht auch das Superhost-Häkchen, wenn du deine Immobilie bei Airbnb vermieten willst.
FAQ – Vermietung bei Airbnb
Wer darf ein Airbnb vermieten?
Grundsätzlich können Eigentümer:innen frei über ihre Immobilie entscheiden und sie auf Airbnb vermieten. Mieter:innen hingegen benötigen in der Regel die Erlaubnis ihres Vermietenden oder der Hausverwaltung, bevor sie ihre Wohnung kurzzeitig vermieten dürfen. Darüber hinaus gibt es in vielen Regionen rechtliche Vorgaben, die beachtet werden müssen, insbesondere wenn die Vermietung gewerblich betrieben wird. In solchen Fällen sind häufig zusätzliche Genehmigungen erforderlich.
Wie viel Geld darf ich mit Airbnb verdienen?
Die Einnahmen aus der Airbnb-Vermietung musst du grundsätzlich versteuern. Es gibt eine steuerliche Freigrenze von 520€ pro Jahr – solange deine Einnahmen darunter bleiben, musst du diese nicht versteuern und kannst auch keine Kosten geltend machen. Sobald du mehr als 520€ im Jahr einnimmst, müssen die Einnahmen in der Einkommensteuererklärung angegeben werden („Anlage V“). Die Plattform Airbnb ist außerdem verpflichtet, Umsätze über 2.000€ jährlich dem deutschen Finanzamt zu melden. Gewinne aus gelegentlicher Vermietung ohne Gewinnerzielungsabsicht können als Liebhaberei gelten und sind dann nicht steuerpflichtig.
Was muss ich beachten, wenn ich bei Airbnb vermiete?
Wenn du bei Airbnb vermieten möchtest, solltest du zuerst sicherstellen, dass du die Erlaubnis deines Vermietenden oder der Eigentümer:innengemeinschaft hast, falls du nicht selbst Eigentümer:in bist. Du musst lokale Gesetze und Verordnungen für Ferienvermietungen beachten, zu denen auch Meldepflichten und Genehmigungen gehören können. Zudem ist es wichtig, deine Einnahmen korrekt zu versteuern. Kläre auch Versicherungsfragen, etwa bezüglich Haftpflicht und Hausrat, um im Schadenfall geschützt zu sein. Um erfolgreich zu vermieten, solltest du dein Inserat professionell und ehrlich gestalten und deine Gäste klar über Regeln und Abläufe informieren.