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So wird Rasen richtig vertikutiert
Ein schöner, dichter und grüner Rasen ist der ganze Stolz vieler Gartenbesitzer:innen. Dafür musst du mehr machen, als den Rasen nur mähen und bewässern. Eine wichtige Pflegemaßnahme ist das Vertikutieren. Sie wird oft vernachlässigt. Dabei ist es gar nicht so kompliziert. In diesem Artikel erfährst du, warum das Rasen vertikutieren so wichtig ist und wie man dabei am besten vorgeht.
Warum sollte ein Rasen vertikutiert werden?
Das Vertikutieren des Rasens ist ein entscheidender Schritt, um die Gesundheit und Ästhetik im Grünen zu verbessern. Ein wesentlicher Aspekt ist die Beseitigung von Rasenfilz. Im Laufe der Zeit sammelt sich eine Schicht aus abgestorbenen Gräsern, Moos und Unkraut an der Oberfläche des Rasens an. Dieser sogenannte Rasenfilz verhindert, dass Wasser, Nährstoffe und Luft die Wurzeln erreichen. Vertikutieren entfernt den Filz und verbessert so die Bodenbelüftung.
Ein weiterer Vorteil: die Förderung des Graswachstums. Ein dichter Rasen kann Unkraut und Moos besser verdrängen. Beim Rasen-Vertikutieren werden die Graswurzeln angeschnitten, was das Wachstum neuer Triebe anregt und zu einem dichteren Rasen führt. Zusätzlich wird durch das Vertikutieren die Nährstoffaufnahme verbessert. Denn Dünger und Wasser dringen besser in den Boden ein.
Außerdem trägt das Rasen-Vertikutieren zur Prävention von Krankheiten bei. Ein verdichteter und schlecht belüfteter Boden kann die Entwicklung von Pilzkrankheiten fördern. Durch das Vertikutieren wird die Luftzirkulation im Boden verbessert, wodurch das Krankheitsrisiko verringert wird.
Wann sollte ein Rasen vertikutiert werden
Der ideale Zeitpunkt zum Rasen-Vertikutieren ist im Frühjahr (April bis Mai) und im Spätsommer/Herbst (Ende August bis Oktober). Zu diesen Zeiten ist der Boden warm und feucht genug, um sich schnell zu erholen. Vermeiden sollte man das Vertikutieren bei Hitze oder Frost. Enorme Temperaturen schwächen den Rasen zusätzlich. Die Empfehlung gilt auch für diejenigen, die einen Naturgarten anlegen möchten, da ein gesunder Rasen die Grundlage für jede natürliche Landschaftsgestaltung bildet.
Was brauche ich zum Vertikutieren?
Einen Rasen zu vertikutieren ist kein Hexenwerk, aber auch hier gilt: Es lohnt sich in qualitativ hochwertige Produkte zu investieren. Oder: Leih dir den Vertikutierer einfach im nächsten Baumarkt aus. Das geht sogar für mehrere Tage. Idealerweise vertikutierst du deinen Rasen zweimal im Jahr. Etwa alle vier bis sechs Wochen sollte der Rasen zudem gelüftet werden. Dafür eignen sich spezielle Nagelschuhe oder eine Lüfterwalze.
Zusätzlich zu diesen Pflegemaßnahmen kannst du auch darüber nachdenken, Hühner im Garten zu halten, um einen natürlichen Dünger zu gewinnen und Schädlinge auf natürliche Weise zu kontrollieren.
Wie vertikutiere ich einen Rasen richtig?
Zunächst sollte der Rasen vorbereitet werden. Dafür muss er gemäht werden. Am besten auf eine Höhe von 2–4 cm. Denn ein kurzer Rasen erleichtert das Eindringen des Vertikutierers in den Boden. Überprüfe anschließend die Bodenfeuchtigkeit. Der Boden sollte leicht feucht sein, aber nicht nass. Ein zu trockener oder zu nasser Boden kann das Vertikutieren erschweren und den Rasen beschädigen.
Gerade Bahnen vertikutieren
Bereite den Vertikutierer vor: Stelle die Messer des Vertikutierers so ein, dass sie den Boden etwa 2–4 mm tief einritzen. Zu tiefes Rasen-Vertikutieren kann die Graswurzeln beschädigen, während zu flaches Vertikutieren nicht effektiv genug ist. Vertikutiere die Rasenfläche in geraden Bahnen. Sie sollten sich dabei leicht überlappen, um sicherzustellen, dass die gesamte Rasenfläche bearbeitet wird. Es kann sinnvoll sein, die Fläche in zwei Durchgängen zu vertikutieren: einmal längs und einmal quer. So wird garantiert, dass der Rasen gründlich bearbeitet wird.
Rasen nachsäen
Anschließend wird aufgeräumt. Das abgeschnittene Moos und Unkraut müssen jetzt entfernt werden. Dafür genügt eine Harke – in besonderen Fällen kann auch ein Rasensammler helfen. Nach dem Vertikutieren ist der Rasen besonders empfänglich für neue Samen. Es empfiehlt sich, kahle Stellen nachzusäen und den gesamten Rasen zu düngen, um das Graswachstum zu fördern. So gibst du deinem Rasen die Chance, dichter zu werden.
Wieso sollte ich den Rasen besanden?
Nach dem Vertikutieren kann der Rasen noch zusätzlich gepflegt werden. Dafür genügt ein regelmäßiges „Peeling“. Gestreuter Sand hilft dem Rasen vor allem bei verdichteten, tonigen Böden. Das regelmäßige Besanden mit kleinen Mengen unterstützt auf Dauer den Wuchs des Rasens und erhöht seine Belastbarkeit deutlich. Ein Kubikmeter Sand reicht hierbei etwa für 100 Quadratmeter Rasen. Das Gras kann auch parallel gekalkt oder gedüngt werden – es sollte jedoch nie gleichzeitig aufgetragen werden. Denn Kalk und Dünger können unerwünschte chemische Reaktionen hervorrufen.
Wie kann ich meinen Rasen grün halten?
Nach all diesen Maßnahmen bleibt die Fragen aller Fragen: Wie schaffe ich es, den Rasen dauergrün zu halten? Die Antwortet lautet natürlich: Gießen. Empfohlen wird, den Rasen rund zwei Mal pro Woche mit feinem Sprühregen bewässern. Wer allerdings die Wasserrechnung nicht in die Höhe treiben will, kann auf Regenfasspumpen zurückgreifen. Sie versorgen die Bewässerungsanlage direkt aus der Regentonne mit Wasser. Eine nachhaltige und klimafreundliche Alternative.
Richtig mähen: Eine Kunst für sich
Im Hochsommer solltest du deinen Rasen schonen. Gönne ihm einfach eine Ruhepause. Das bedeutet auch: Weniger häufig mähen. So kann längeres Gras dem Boden Schatten spenden und das Austrocknen verlangsamen. Im Schatten kannst du längere Halme von bis zu 7 cm stehen lassen. Schließlich ist es für die Rasenpflege wichtig, dass du ausschließlich trockenen Rasen mähst. Ist das Gras feucht, verklumpt es leicht im Rasenmäher und kann nicht einheitlich geschnitten werden.