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Was sind aktuelle Smart Home-Trends?
Smart Home Geräte sind längst keine nerdige Spielerei mehr. In deutschen Haushalten sind sie mittlerweile weit verbreitet: Mehr als 30 Millionen Menschen nutzen sie in ihrem Zuhause. Das sind 44 Prozent der Deutschen, die beispielsweise ihren Staubsaugroboter per App bedienen, ihre Heizkörperthermostate digital einstellen oder ihre Rollläden – je nach Lichteinfall – intelligent steuern lassen. Die beliebteste Anwendung unter den smarten Gadgets sind vernetzte Lampen und Leuchten, wie eine aktuelle Umfrage von Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom zeigt.
Mike Heider, Vorstandsmitglied der SmartHome Initiative Deutschland e.V., nennt weitere Entwicklungen: „Aktuelle Trends sind Sprachverknüpfungen, die Möglichkeit ohne Techniker die Kontrolle über seine Steuerung zu bleiben und Funktionen selbst zu automatisieren.“ Sprachassistenten wie Alexa, Siri oder der Google Assistent sind mittlerweile fester Bestandteil im Smart Home. Über sie können Nutzer:innen Saugroboter, Licht und Co. per Sprachbefehl steuern.
Welche Smart Home-Geräte werden genutzt?
Die Top 5 der beliebtesten Smart Home Gadgets:
- Intelligente Lichtsysteme
- Smarte Heizkörperthermostate
- Smarte Steckdosen
- Digitale Rollläden und Markisen
- Intelligente Verbrauchszähler für Strom, Gas oder Wasser
Doch nicht nur beim Wohnen, sondern auch im Garten sind smarte Helfer beliebt. Hier kürzt der Rasenmäh-Roboter das Gras und intelligente Bewässerungsanlagen gießen per Knopfdruck und je nach Wetterlage. Dazu hat das Thema Sicherheit einen festen Platz bei Smart Home Nutzerinnen und Nutzern: Alarmanlagen mit intelligenten Bewegungsmeldern oder Tür- und Fensterkontakte melden zuverlässig unerwünschte Besucher – mit einem lautstarken Signal und zusätzlich per App.
Energiesparen mit Smart Home Systemen
Neben den Sicherheitsaspekten und der komfortablen Bedienung über Sprachbefehle oder per App, helfen Smart Home Technologien beim Energiesparen. Mit Blick auf steigende Preise, den Klimawandel und eine eingeschränkte Versorgungssicherheit sei Energiesparen das Gebot der Stunde, so der Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder in der Pressemitteilung zu der aktuellen Umfrage. Smart Home Anwendungen könnten einen großen Beitrag dazu leisten, weniger Heizenergie und Strom zu verbrauchen.
Smarte Elektrotechnik beim Neubau mitdenken
Smart Home Experte Mike Heider betont: „Das Gebäudeenergiegesetz sieht die Gebäudeautomation als wesentliche Stellschraube, um die Klimaziele zu erreichen und so wird ein Nice-to-have immer mehr zum Must-have.“ Sein Tipp: Beim Neubau das Gebäude in puncto Elektrotechnik ganzheitlich betrachten. Damit werde eine Basis für sämtliche Smart Home Anwendungen geschaffen, die zum Energiesparen in Frage kommen. Praktischer Nebeneffekt: Eine gut geplante Elektrotechnik spart Kosten, weil später keine zusätzlichen Installationen notwendig sind. Doch was bedeutet eine ganzheitliche Elektrotechnik für ein Smart Home genau?
- Über ein intelligentes Messsystem, ein sogenanntes Lastmanagement, können energieintensive Geräte, wie Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler oder Warmwasserspeicher angesteuert werden. Hintergrund: Zukünftig werden unterschiedliche Tarife angeboten, sodass Smart Home Fans ihre Geräte im Idealfall dann starten lassen, wenn der Strompreis günstig ist.
- Photovoltaik und Solarthermie werden künftig gekoppelt. Die neuen Solarpaneele haben an der Oberfläche Photozellen zur Stromerzeugung und auf der Rückseite Kühlwendeln, die die ohnehin anfallende Wärmeenergie über ein Leitungssystem in Wärmespeicher abführen können.
- Diese selbsterzeugte Energie kann gespeichert werden und – je nach Preisen an der Strombörse – selbstverbraucht oder über ein Lastmanagement ins Netz eingespeist werden.
- Die smarten Geräte lassen sich intelligent miteinander verknüpfen: Wenn die Tür aufgeschlossen wird, schaltet sich das Licht im Flur ein.
Steuerung über Sprachassistenten und Smart Home Apps
Die vernetzten Geräte lassen sich über Smart Home Apps von überall per Smartphone oder Tablet steuern: die Heizung regeln, Lampen ein- und ausschalten oder den Geschirrspüler starten. Um beispielsweise das Licht per Smartphone zu steuern, sind smarte Leuchten notwendig – Lampen mit WLAN-Glühbirnen. Bei der Einrichtung in der App lassen sich die WLAN-Glühbirnen auch mit Sprachassistenten wie Alexa verknüpfen.
Smart Home Apps gibt es jede Menge. Anbieter von Smart Home Geräten bieten sie für ihre eigenen Produkte an; darüber hinaus gibt es Universal Apps, die mit vielen verschiedenen Herstellern kooperieren. Smart Home Bewohner kontrollieren damit alle angebundenen Geräte und Systeme zentral über eine Benutzeroberfläche. Hier gilt: Vorher checken, welche Hersteller und Funkstandards eine Universalapp unterstützt.
Empfehlungen für universale Smart Home Apps
- iHaus
- FHEM-Remote (iOS) bzw. andFHEM (Android)
- Homey
Mehr über Smart Home-Apps und grundlegende Erklärungen zu einem smarten Zuhause findet ihr in unserem Artikel „Smart Home selbermachen“.
No-Gos bei Smart Home Geräten
Da die Auswahl an Smart Home-Lösungen nahezu unerschöpflich ist, gibt es beim Kauf einiges zu beachten. Smart Home-Experte Heider rät von Billiglösungen aus Fernost ab – so verlockend sie preislich sein mögen. Wenn es sich um nicht zertifizierte Produkte handelt, sollte zumindest das CE-Zeichen einer Konformitätserklärung vorhanden sein. Außerdem empfiehlt er, sich vor dem Kauf ausreichend zu informieren und beraten zu lassen.
Aber unabhängig davon, ob du dein Smart Home im Neubau planst oder deinen eigenen Wohntraum mit smarten Gadgets erweitern möchtest, kannst du das Potenzial zum Energiesparen nutzen.