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Die Königsdisziplin der Einrichtungsstile: Der Maximalismus

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„Es lebe der Überfluss!“ – Beim Maximalismus darfst du dich in Sachen Einrichtung so richtig austoben und dekorieren, was das Zeug hält. Der exklusive Stil ist aber erst richtig umgesetzt, wenn Gegenstände, Farben und Muster so kombiniert werden, dass ein harmonisches Gesamtbild entsteht. Gar nicht mal so einfach! Wir zeigen euch, wie der Trend funktionieren kann und wieso Maximalismus nicht das Gegenteil von Minimalismus ist.

Was ist Maximalismus?

Der Name sagt es eigentlich schon: Beim Maximalismus geht es um mehr! Moderne Sessel mit samtigem Überzug auf wild gemusterten Perserteppichen und auf dem Tisch die Porzellanvase mit goldener Verzierung: Beim Maximalimus koexistieren viele verschiedene Dekoelemente nebeneinander und geben trotzdem ein stimmiges Konzept ab. Seinen Ursprung hat der Maximalismus wohl im barocken Wohndekor italienischer Königshäuser. Der pompöse Stil hat sich nach der Renaissance auf dem ganzen europäischen Kontinent verbreitet und zahlreiche Anhänger gefunden. Signifikant für den barocken Stil sind tiefe Farben wie dunkles Rot und Grün, zahlreiche Goldelemente sowie die Verwendung von Marmor und luxuriös gemusterten Textilien.

Minimalismus ist nicht zwingend minimalistisch

Aber mal ehrlich: Heute möchte niemand mehr mit dem staubigen Image jahrhundertalter Königsfamilien in Verbindung gebracht werden. Ganz im Gegenteil – in den letzten Jahren konnte es nicht reduziert genug sein. Die Inneneinrichtung sollte so minimalistisch wie möglich gehalten werden. Gedeckte Pudertöne, weiße Keramik, sanfte Linien, helles Holz und um Himmelswillen keine Muster! Der Minimalismus hat nicht nur Einzug in viele Häuser und Wohnungen erhalten, er ist auch in den Köpfen der Menschen fest verankert. Sendungen wie „Aufräumen mit Marie Kondo“ befeuerten den minimalistischen Trend im Jahr 2019 zusätzlich. In einer Welt, die sich ohnehin zu schnell zu drehen scheint, galt es, das Auge nicht zusätzlich durch unnötige Reize zu überfordern. Dauernd darauf zu achten, dass alle Habseligkeiten schön ordentlich in Kisten verstaut sind, ist auf Dauer aber auch ganz schön anstrengend, oder? Dem Grundgedanken des Minimalismus, simpel und einfach zu leben, konnten schließlich nur die wenigsten gerecht werden. Stattdessen wurden Dinge, die keine Freude mehr machten, weggeworfen, nur um sie durch neue Teile im minimalistischen Design zu ersetzen.

Was macht den Maximalismus-Trend aus?

Der Maximalismus ist das Gegenteil des Minimalismus? Falsch! Was auf den ersten Blick erst einmal logisch zu sein scheint, trifft es in diesem Fall nicht ganz. Es liegt auf der Hand, dass sich die beiden Einrichtungsstile, allein was das Erscheinungsbild betrifft, grundlegend differenzieren. Doch verfolgt der Maximalismus durchaus minimalistische Ansätze. Freunde des prunkvollen Stilvertreters zeichnen sich nämlich nicht zwingend dadurch aus, sich ständig neuen Kram anzuschaffen. Es geht eher darum, sich an dem zu erfreuen, was man hat. Und das auch zu zeigen! Das kann der geerbte Perserteppich von Oma sein, das japanische Teeservice mit Kranichen von der letzten Asienreise oder das Sofakissen vom Flohmarkt mit edlen Quasten. Alles, was gefällt, hat seine Berechtigung. Der Maximalismus regt dazu an, mit den Gegenständen im Raum zu experimentieren und sich durch diese auszudrücken. Gerade in der Corona-Zeit war es den Menschen wichtig, sich mit Dingen mit persönlichem Wert zu umgeben. Daher suchten sie vermehrt nach Deko-Tipps im maximalistischen Stil: „Wenn die Menschen in ihren Wohnungen festsitzen, wollen sie ihr Zuhause so dekorieren, dass sie sich wohlfühlen. Sie wollen an besondere Momente erinnert werden – daher der Anstieg des Maximalismus“, bestätigt Swasti Sarna, Senior Insights Managerin bei Pinterest.

Aber wenn du jetzt denkst, dass durch das bloße Zusammenwürfeln deines Hab und Guts eine stilvolle Inneneinrichtung entsteht, müssen wir dich leider enttäuschen. Wer mehr will, muss auch mehr investieren. Und zwar Zeit, denn nicht jeder Flohmarkfund ist zwangsweise auch ein geschmackvolles Designobjekt. Wir verraten, worauf du achten musst, um dein Zuhause maximal und zugleich authentisch einzurichten.

So geht Maximalismus

Orientalische Ornamente gepaart mit aufwendigen Blumenmustern und barocken Vasen: Was sich zunächst fragwürdig anhört, gehört beim maximalistischen Einrichtungsstil untrennbar nebeneinander. Der Schlüssel für eine gelungene Einrichtung im üppigen Stil ist Ausdruck, Kreativität und Mut.

1. Organisiertes Chaos

Entscheide dich bewusst für ein Design. Der Maximalismus ist nur wirkungsvoll, wenn er nicht wahllos aussieht. Die Gesamtwirkung eines Raumes sollte daher bei jedem Einzelstück mitgedacht werden. Erst dann sorgt die bewusste Kombination von scheinbar unpassenden Objekten für eine gelungene Ästhetik.

2. Kleiner Raum, große Wirkung

Maximalistisches Dekor schafft viele Reize und lässt Räume tatsächlich größer wirken. Gegenstände, die ähnliche Muster und Formen haben, schaffen ein Gefühl des Gleichklangs. Wenn der Teppich und die Sofakissen also im selben Farbton erstrahlen, entsteht ein harmonisches Duett.

3. Eins nach dem anderen

Anstatt Hals über Kopf in den maximalistischen Stil einzutauchen, empfiehlt es sich, diesen peu a peu in die eigenen vier Wände zu integrieren. Die Elemente einzeln zusammenzufügen, verhindert, dass der Raum plötzlich überladen wirkt.

4. Wählerisch bleiben

Auch wenn du viele Lieblingsstücke hast, die du gerne zur Schau stellen würdest: Nimm dir einen Moment Zeit und betrachte den Raum in seiner Gesamtheit und entscheide, ob das zusätzliche Element dem gewählten Design auch wirklich zugutekommt.

Du merkst: Diese Einrichtungsmethode ist alles andere als eine spontane Laune von bunt zusammengestellten Möbeln und Gegenständen. Richtig umgesetzt wirkt der herrschaftlich anmutende Stil einladend, gemütlich und clean zugleich. Wer Farben liebt, gerne experimentiert und dabei stets den Überblick behält, für den ist der Maximalismus geradezu geschaffen.

Du willst noch mehr Inspiration? Unter dem Hashtag #cluttercore auf den sozialen Netzwerken tummeln sich Bilder zum maximalistischen Trend.

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